Bei der Fachtagung der ARGE-Suchtvorbeugung im Jahr 2015 war das Thema „Trauma und Suchtprävention“ erst- mals im Brennpunkt. Bei dieser ersten Tagung wurden über eine qualifizierte Wissensvermittlung die Folgen trauma- tischer Erfahrungen aufgezeigt und die Zusammenhänge zu Langzeitfolgen wie Suchtentstehung, Gewaltbereit- schaft sowie Entwicklungsstörungen diskutiert. Schon damals ging es darum, mögliche Ansätze zu finden, wie das Wissen über den Umgang mit Traumafolgen/Trauma- folgestörungen sowie über Formen der Bewältigung in der praktischen Präventionsarbeit Berücksichtigung erfahren können.
Sieben Jahre später steht nun die praktische Umsetzung der Vorbeugung von Traumafolgen durch Präventions- fachkräfte im Brennpunkt. Insbesondere setzt sich diese Tagung mit einem wissenschaftlich fundierten Projekt auseinander, das auf einen zielgruppenspezifischen Praxis- bezug mit dem Schwerpunkt auf frühem Bindungstrauma basiert.
Das Projekt Traumatrix hat das Ziel durch die praxisbe- zogene Weitergabe traumaspezifischen Wissens die psychische Gesundheit in den direkten Zielgruppen zu fördern, indem einer Chronifizierung von Traumafolgen und letztlich einer Entwicklung von posttraumatischen Belastungsstörungen entgegengewirkt wird.
Durch die Gründung der ARGE Traumafolgenprävention (Forum Prävention, Verein Ganzheitliches Trauma- und Schmerz-Kompetenzzentrum / UNUM institute und Kinder- dorf Vorarlberg/Netzwerk Familie) konnte das vom FGÖ geförderte Praxis-Pilot-Projekt TrauMaTRIX entwickelt werden:
→ TrauMaTRIX I — für den Bereich „Frühe Hilfen“ (2019–2020)
→ TrauMaTRIX II — für die Bereiche Sucht-, Gewalt- und Suizid-Prävention und einem Spezialmodul für Fa- milien mit Migrationshintergrund und mit Erfahrungen aus Krieg, Flucht und Vertreibung (2020–2022)
Die gegenwärtigen gesellschaftlichen Veränderungen durch die Corona-Krise und der Krieg in der Ukraine lassen diese Brennpunkt-Tagung der ARGE Suchtvorbeugung aktueller denn je sein.
