Basisangebot
Wie kann Traumafolgenprävention in die Präventionsarbeit und Frühe Hilfen – Tätigkeit integriert werden?
Die ARGE Traumafolgenprävention (UNUM institute – Ganzheitliches Trauma- und Schmerz-Kompetenzzentrum – Wien, Forum Prävention/Forum Prevenzione Südtirol, Kinderdorf Vorarlberg/Netzwerk Familie) hat im Pilotprojekt TrauMaTRIX ein auf die direkten Zielgruppen der Präventionsfachstellen, Frühe Hilfen-Einrichtungen sowie anderen im Bereich der Prävention tätigen Institutionen abgestimmtes, modulares Fortbildungsprogramm entwickelt.
Zur Ausbildung von Multiplikator:innen und TrauMaTRIX-Referent:innen (Mitarbeiter:innen der o.g. Einrichtungen) wird eine curriculare Traumafortbildung „Traumapädagogik und Traumazentrierte Fachberatung“ über das UNUM institute angeboten.
Zusätzlich werden auch begleitend zu diesem o.g. Curriculum Spezialseminare angeboten, die sich im Laufe des Projekts TrauMaTRIX als wesentlich für den Umgang mit den direkten Zielgruppen herausgestellt haben, wie z.B.
- Transgenerationale Trauma-Weitergabe
- Traumafolgen bei Menschen, die Krieg, Flucht, Vertreibung erlebt haben
- Faszination jugendlicher Gehirne an virtuellen Spielewelten
- Sexualität im Kontext von TraumaFolgenPrävention, sowie die
- Vermittlung von Präsentations- und Moderationstechniken
Den TrauMaTRIX-Referent:innen stehen Skripten mit Grundlagenwissen für die Implementierung von Traumafolgenprävention in die Bereiche Sucht-, Gewalt- und Suizidprävention sowie „Frühe Hilfen“ zur Verfügung. Für die Durchführung von Informationsveranstaltungen und Workshops wurden für die einzelnen direkten Zielgruppen Arbeitsmaterialen entwickelt, wie prototypische Programmabläufe, Handouts, PowerPointPräsentationen, Feedback-Bögen, das Muster einer TRIX-BOX (psychischer Notfallkoffer im Umgang mit Traumafolgen), abgestimmt auf die indirekten und direkten heterogenen Zielgruppen. Diese finden sich auf einer Cloud, zu der TrauMaTRIX-Referent:innen Zugang erhalten.
Inhalte dieser Fortbildungen sind
- Basisinformationen zu Trauma und Traumafolgen
- Zusammenhänge mit Bindungsverhalten, Körperempfindungen, Sucht(prävention), Gewalt(prävention), Essstörungen, Schmerzerinnerung, Suizidalität, transgenerationaler Weitergabe
- Vermittlung von Selbsthilfetools, wie Ressourcen-, Stabilisierungs- und Reorientierungsübungen, Wissen, wie Sekundärtraumatisierungen (bei Helfer*innen, im Umgang mit potentiell traumatisierten Menschen) verhindert werden und Selbstfürsorge und Psychohygiene etabliert werden können
Referent:innen Pool
Im Rahmen der Pilotprojekte TrauMaTRIX I (Bereich Frühe Hilfen) und II (Bereiche Sucht-, Gewalt- und Suizidprävention) wurden Mitarbeiter:innen der drei Kooperationseinrichtungen der ARGE Traumafolgenprävention (UNUM institute, Forum Prävention, Kinderdorf Vlbg./Netzwerk Familie), soweit die Basisqualifizierung nicht sowieso schon gegeben war, zu TrauMaTRIX-Referent:innen ausgebildet.
Diese Referent:innen stehen zur Unterstützung der Implementierung von Traumafolgenprävention in den Regelbetrieb von Präventions- und Frühe Hilfen – Einrichtungen, unter Berücksichtigung der geographischen Lage und der jeweils spezifischen Fachkompetenz zur Verfügung.
Zielgruppenorientierte Settings
Das Angebot an die sich interessierenden Einrichtungen wird individuell abgestimmt und ist abhängig vom Bedarf und den Bedürfnissen derselben.
Dabei stellen sich Fragen wie:
- Sollen Mitarbeiter:innen zu Mulitplikator:innen im Bereich der Traumafolgenprävention ausgebildet werden?
- Soll es eine Basisfortbildung (z.B. einwöchig) für möglichst viele Mitarbeiter*innen, oder getrennt nach Fachbereichen, angeboten werden?
- Sollen externe Referent:innen Fortbildungen (Informationsveranstaltungen, ½, 1, 2 Tages-Seminare) in den Einrichtungen durchführen?
- Wird eine fachliche Begleitung für die Implementierung in den Regelbetrieb gewünscht u.v.m.?
Qualitätskriterien für die Basisqualifikation für TrauMaTRIX-Referent:innen und Multiplikator:innen in der TraumaFolgenPrävention
Das, über das UNUM institute angebotene modulare Curriculum Traumapädagogik / Traumazentrierte Fachberatung entspricht den Kriterien des DeGPT/Fachverband Traumapädagogik.
Die psychosoziale Versorgung traumatisierter Menschen wird in erheblichem Ausmaß durch Berufsgruppen mit Fachschul-, Fachhochschul- und Hochschulabschlüssen geleistet. Mit der Einführung der Zusatzqualifikation „Traumapädagogik und Traumazentrierte Fachberatung (DeGPT/Fachverband Traumapädagogik) wurden im Jahr 2010 (überarbeitet 2017) Qualitätsstandards in der psychosozialen Versorgung traumatisierter Menschen etabliert.
DeGPT-Link
Über den Lehrgangsleiter (Lutz Besser), und dessen Funktion als Leiter des zptn (Zentrum für Psychotraumatologie und Psychotherapie Niedersachsen), kann eine DeGPT-Zertifizierung eingereicht werden.
Prototypische Handouts und Power-Point-Präsentationen
Um einen Eindruck zu vermitteln, welche Arbeitsunterlagen zur Verfügung stehen, werden einige Beispiele, für unterschiedliche Zielgruppen hier vorgestellt: