
Toolbox
In unserer Toolbox werden Übungen und Werkzeuge vorgestellt, die im Rahmen unseres Traumafolgenpräventionsprojektes TrauMaTRIX entwickelt wurden. Die Übungen und Werkzeuge wurden so aufbereitet, dass sie leicht anwendbar sind.

Selbsthilfetools
Ressourcen- und Stabilisierungsübungen sind hilfreich darin, Stress zu reduzieren und sich selbst zu beruhigen. Die Übungen werden in einer traumasensiblen Sprache angeleitet, so dass sie auch für Menschen mit Traumaerfahrungen gut geeignet sind.
Ressourcenkarten
Dienen den Referent*innen als Unterstützung einerseits zur Auswahl geeigneter Übungen für die jeweiligen Zielgruppen, andererseits um die Anleitung der Übungen zu erleichtern:

PDF Dowloads der verfügbaren Ressourcenkarten
- Butterfly Hug
Die Schmetterlingsumarmung ist eine Selbstberuhigungsmethode. - Muthaltung
ist ein kindgerechte Übung und auch für „Innere-Kind-Arbeit“ geeignet, um den Selbstwert und die Selbstwirksamkeit zu stärken. - Tresorübung
Wenn aktuelle. Lebensumstände gerade sehr belastend sind, bietet diese Übung die Möglichkeit, sich vorübergehend davon zu befreien, indem diese Erfahrungen in einem „Tresor“ verwahrt werden, bis mehr Ressourcen zur Verfügung stehen, diese zu verarbeiten. - Innerer Helfer
Dies ist eine Imaginations-Übung. Sie hilft im Alltag, Stress und belastende Situationen zu verarbeiten und einen kreativen Zugang zu eigenen Möglichkeiten und Fähigkeiten zu finden. - Morgengruß
eine kurze Bewegungssequenz, die im Stehen oder auch Sitzen durchgeführt werden kann, um gegenwärtig gut mit dem eigenen Körper in Kontakt zu kommen. - Hände eincremen
Dies ist eine Feinfühligkeitsübung. Sie soll die Reaktionen des Körpers auf feinfühlige Aufmerksamkeit spür- und erfahrbar machen. - Spiegelübung
Dies ist eine Partner-Körper-Übung, in der Bewegungen synchronisiert werden und bilaterale Stimulation erfolgt.
- Herzkohärenzatmung
ist eine Form der Atmung, die mit dem Herzschlag synchronisiert wird und dadurch sehr beruhigend, auch in herausfordernden Stresssituationen wirkt. - Psychischer Notfallkoffer
Reorientierung im Hier und Jetzt; Unterbrechen von dissoziativen Zuständen, Angst- und Panikkreisläufen sowie Flashbacks. - Wohlfühlort
Wohlfühlort … - Lied – Epo e tai tai
Gemeinsames Singen und Bewegen reduziert Stress und Angst, schärft die gegenwärtige Wahrnehmung und fördert durch freudvolles, gemeinsames Tun die Ausschüttung von Glückshormonen. - Freies Schreiben
ist eine Möglichkeit im Alltag, Stress und belastende Situationen zu verarbeiten und ein kreativer Weg eigene Potentiale zu entdecken. - Welt-Verzaubern
ist eine Ressourcenübung für Kinder und auch für innere Kinder in Erwachsenen ;). Sie macht Mut, hilft Angst zu überwinden und Blockaden zu lösen. - Herzensfaden
Über die Vorstellung eines Herzensfadens gelingt es eine Verbindung zu Menschen aufzubauen, die einem am Herzen liegen, beispielsweise auch zu einem Baby im Bauch oder dort wo physische Begegnung gerade nicht möglich ist.
Trix-Box
Die Trix-Box ist ein psychischer Notfallskoffer, der hilfreich ist, wenn potenziell traumatisierende Erfahrungen oder auch Erinnerungen daran (Flashbacks) uns im Alttag irritieren. Sie enthält Hilfsmittel, um eine bessere Orientierung im Hier und Jetzt zu erreichen, um die Selbstwahrnehmung zu stärken und an den eigenen Ressourcen wieder ankünpfen zu können.
- Orientierungshilfe geben:
Um eine Person aus einer Schreck- und/oder Schocksituation zu holen und sie zeitlich und räumlich zu orientieren, kann Nachfolgendes hilfreich sein: z.B. lautes Klatschen; die Person ansprechen; sich selbst (die anleitende Person) vorstellen; die Situation beschreiben, in der die Person sich gerade befindet und wie es dazu gekommen ist und die Person vorsichtig zu berühren – tut dann gut, wenn die Person zustimmt und es kuturell angemessen erscheint. Starke (gutriechende) Düfte (z.B. Minzöl) und Geschmäcker (scharfe Zuckerl, Chilischokolade, Kren…) sind ebenfalls sehr geeignet, Menschen zu helfen, sich zu orientieren. - Strukturiertes Denken fördern:
z.B. Rechenaufgaben zu lösen geben, oder die eigene Telefonnummer von hinten aufsagen lassen – etc. - Um aus dissoziativen Zuständen („neben sich stehen“) herrauszuführen,
eignet sich auch die 3-2-1 Übung. Man lässt die betroffene Person zuerst z.B. 3 grüne, dann 2 blaue Gegenstände und zuletzt noch 1 gelben Gegenstand im Raum suchen. Diese einfache Übung hilft, in gegenwärtiges Bewusstsein zu kommen und sich wieder besser zu spüren.
Literaturempfehlungen
Wir wollen auf dieser Seite Fachliteratur auflisten, die wir Kolleg:innen aus den Bereichen Prävention und Frühe Hilfen und anderen Professionist:innen empfehlen können.
Diese Literaturliste ist eine Zusammenschau aus Grundlagenforschung und aktueller Fachliteratur von Expert:innen im Bereich Bindung und Trauma.
TrauMaTRIX Referent:innen werden
Das Absolvieren der curricularen Fortbildung „Traumapädagogik und/oder Traumazentrierte Fachberatung“, qualifiziert, wie natürlich auch entsprechende bzw. höherwertige Qualifizierungen, zur Tätigkeit als TrauMaTRIX-Referent:in.
Das schon im Rahmen des Pilotprojekts TrauMaTRIX angebotene, zehn Module umfassende Fortbildungs-Curriculum „Traumapädagogik und/oder Traumazentrierte Fachberatung“, entspricht, wie entsprechend gleich- bzw. höherwertigere Qualifikation, der geforderter Grundvoraussetzung.
Darüber hinaus, werden noch verschiedene Spezialmodule angeboten, die Einblick in die Arbeit mit den direkten Zielgruppen (vorrangig aus den Arbeitsfeldern der Frühen Hilfen, sowie der Sucht-, Gewalt- und Suizid-Prävention) geben, Moderations- und Präsentationstechniken vermitteln, und inhaltliche Themen, die sich in der Pilotphase als wesentlich herausgestellt haben (z.B.: „Transgenerationale Traumaweitergabe“, „Traumfolgen bei Menschen, die Krieg, Flucht, Vertreibung erlebt haben“, „Faszination jugendlicher Gehirne an virtuellen Spielewelten“, „Sexualität im Kontext von Traumafolgenprävention“).
Arbeitsunterlagen (Hintergrundinformationen, Forschungsergebnisse, Literatur), zielgruppen- und themenspezifische Handouts, PowerPoint-Präsentationen, Arbeitsmaterialien, z.B. Trix-Box, die im Rahmen der Pilotprojekte TrauMaTRIX 1 & 2 entwickelt und laufend aktualisiert werden, werden den TrauMaTRIX-Referent:innen (mittels eines Cloud-Zuganges) zur Verfügung gestellt.
Am Beginn der Referent:innentätigkeit, wie auch für den Prozess einer generellen Implementierung von Traumafolgenprävention in eine Fachstelle bzw. andere Einrichtung steht den Multiplikator:innen supervisiorische Begleitung durch die Projektentwickler:innen zur Verfügung. Die ersten praktischen Durchführungen von Informationsveranstaltungen, Workshops etc. finden im Tandem mit schon erfahrenen Referent:innen statt.